1. Thema im Cello mit Harfenbegleitung „a la guitara“
2. Streicherzwischenspiel
3. rasche Flötenvariation
4. Scherzo für Klarinette solo
5. dramatisches Violasolo mit Streichern
6. Kanon zwischen Oboe und Fagott
7. Rhythmische Variation für Trompete und Posaune
8. Perpetuum mobile für Violine solo
9. Pastorale für Horn
10. Bläserzwischenspiel
11. Themenreprise im Kontrabass mit Harfe
12. Finalrondo für das ganze Orchester
Zu der eher vitalen Musikauffassung Piazzollas verkörperte der intellektuellere Alberto Ginastera gewissermaßen den Gegenpol. Ginastera, der als Konservatoriumsdirektor in La Plata und Abteilungsleiter an der Katholischen Universität in Buenos Aires frühzeitig eine Karriere als Lehrer und Beamter gemacht hatte, steht für einen eher akademisch geprägten Musikertyp. Als Komponist nahm Ginastera mit seiner Verbindung von neoklassizistischen und folkloristischen Elemente einen weitreichenden Einfluss auf die gesamte südamerikanische Kunstmusik. Seine „Konzertanten Variationen“ für Kammerorchester stammen aus dem Jahr 1953. Diese 25-minütige Variationsfolge hat einen raffinierten Aufbau: In den zwölf Abschnitten dieses „Themas mit Variationen und Zwischenspielen“ kommen immer neue Orchesterinstrumente solistisch zur Geltung. Das ist sehr abwechslungsreich und unterhaltsam, auch ohne Tangoanklänge. Die Quartenharmonik erweist das Werk als ein Produkt des 20. Jahrhunderts. Gekonnt ist damit etwa die Stimmung der Gitarre am Anfang in der Harfe nachgebildet. Im abschließenden Orchesterrondo schaut auch noch Igor Strawinsky kurz bei der Tür herein – offenbar um zu prüfen, ob sein Kollege Ginastera auch alles richtig gemacht hat. Wir finden: Ja!