Mit knapp einer Viertelstunde Dauer ist der Tangazo einer von Piazzollas großen Konzerttangos. Das Werk ist als Variationsfolge über die Stadt Buenos Aires angelegt und nicht zuletzt dank einzelner Schlagwerkinstrumente wie Guiro und Tom-Tom klanglich im südamerikanischen Kulturkreis verortet. Tiefe Streicher markieren den Beginn. Immer mehr Stimmen legen sich übereinander, bis das Stück mit dem Einsatz der Holzbläser (Solo-Oboe) Fahrt aufnimmt.
Rhythmische Einwürfe von Streichern, Klavier und Schlagwerk führen uns dann in die eigentliche Tangowelt. Horn und Flöte treten mehrmals einzeln hervor. Ein angedeutetes Fugato der Holzbläser untermalen die Streichinstrumente mit „Schlagzeugeffekten“: Es wird trommelmäßig auf den Korpus geschlagen, grillenartig hinter dem Steg „gezirpt“ und mit schnellem Fingerwurf das hohe Sirren einer Peitsche nachgeahmt. Diese Techniken sind typisch für Piazzollas Tangomusik und bereichern auch seinen Tangazo, der nach einem letzten Anschwellen überraschend schnell und trocken schließt.