1. Satz Adagio – Allegro
2. Satz Andante
3. Satz Finale: Presto
Drei Jahre später, also 1786, befand sich Mozart anlässlich mehrerer Figaro-Aufführungen in Prag. Dort entstand das KV 504, die „Prager Sinfonie“. Ihre Einleitung baut womöglich noch größere Spannung auf als die ihres Linzer Schwesternwerks. Auch ist der anschließende Hauptsatz insgesamt kontrapunktischer gestaltet. Fließende chromatische Figuren bestimmen die weiche Anfangsmelodik des folgenden Andantes. Dazu kontrastiert ein pochendes Motiv wirkungsvoll. Aus beiden Elementen entwickelt Mozart einen Satz von seltener Tiefe, getaucht in einen Hauch von Tragik. Das Schluss-Presto gibt sich mit seinen Tuttiausbrüchen mitunter recht knallig, besonders wenn die Pauke ihren großen Auftritt hat. Den Grund, warum ein Menuett ausgespart blieb, kennen wir nicht; Der Effekt davon ist aber, dass jeder der drei Sätze der „Prager“ ein größeres Gewicht erhält und insbesondere der gefühlsbetonte Mittelsatz bedeutungsmäßig ins Zentrum rückt.