Sinfonia tascabile op. 67

1. Satz Allegro
2. Satz Andante tranquillo
3. Satz Presto

Thomas Daniel Schlee ist in gleicher Weise Organist, Komponist und Musikmanager. Er hat als Leiter von so bedeutenden Kultureinrichtungen wie dem Brucknerhaus Linz, dem Beethovenfest Bonn und dem Carinthischen Sommer Ossiach weitreichenden Einfluss auf das internationale Konzertleben genommen. Seine musikalischen Anfänge fand er über das Instrument Orgel, belegte in Paris Komposition bei Olivier Messiaen und fühlt sich bis heute der französischen Klangsinnlichkeit verbunden. Mit Christian Simonis teilt der vielseitigen Künstler eine langjährige Freundschaft, die sich im Vorfeld dieses Konzerts unter anderem in einem „Musikalischen Dialog“ am 27.9. im Alten Reichenhaller Feuerhaus ausgedrückt hat.

Als Komponist bekennt Schlee sich zu „Schönheit“ und „Ausdruckstiefe“. Nicht zuletzt geht es ihm in seiner Musik um den „Zauber einer sprechenden Kunst“. Diese kommunikative Ästhetik prägt auch seine „Sinfonia tascabile“ (was so viel wie „Taschen-Sinfonie“ bedeutet). Sie entstand im Mozartjahr 2006 und ist auch ohne direkte Mozart-Zitate im Geist des Salzburger Meisters verfasst. Zwei Grundgedanken beherrschen alle drei in einander übergehende Sätze: ein kurzes Viernotenmotiv und eine auf- und abwärtssteigende Skala. Mit diesen Mitteln gestaltet Schlee einen Sonatenhauptsatz zu Beginn, ein melodisches Ostinato im Mittelsatz und ein turbulentes Rondo zum Schluss. Er selbst äußerte zu seinem Stück: „Ich betrachte dieses Werk als Spiel – in der ebenso naiven wie durchaus ernsten Weise, in der Kinder sich eine imaginierte Welt erschaffen, in der sie sich dann mit großer Natürlichkeit und Selbstverständlichkeit bewegen. In diesem Sinne haftet dieser gewissermaßen arkadischen Klangwelt weder ironische Distanz noch retrospektive Grimasse an.“