Meine Arbeit beim ORF Salzburg war sehr abwechslungsreich. Wurden mir anfangs eher Hilfsarbeiten wie Kopieren und Botengänge übertragen, so verdanke ich meinem ehemaligen Chef Wolfgang Danzmayr, dass ich allmählich auch Aufnahmeleitungen, Sendungsgestaltungen und schließlich sogar Moderationen machen durfte. Eine Sendung zu gestalten ist so ähnlich wie einen Vortrag zu halten – mit dem Unterschied, dass man sein Publikum nicht sieht (das soll man im Idealfall beim Reden aber nicht merken…).
Die große Crux bei der ganzen Sache ist die Sendungsdauer. Das erklärt sich bei Live-Sendungen von selbst – schließlich sind Anfang und Ende ja meistens unverrückbar und Abläufe dazu noch automatisiert -, das gilt aber auch für die Gestaltung von Beiträgen. Wie baue ich die Sendung so auf, dass ein Maximum an Information und zugleich Abwechslung enthalten ist? Wie kurz kann ich mich fassen, ohne dass es trocken wird? Welche Musikausschnitte verschmelzen mit dem Text am besten? Wie baue ich ein einstündiges Interview in einen fünfzehnminütigen Beitrag ein? Wodurch ziehen Tonmeister und Sendungsgestalter am selben Strang? Welche dramaturgischen und technischen Möglichkeiten eine Sendung aufzubauen gibt es überhaupt?
Ich arbeite sehr gerne mit dem Medium Radio und habe dabei viel über Kulturberichterstattung gelernt. Die aufregenden Festspielsommer in Salzburg werde ich nie vergessen…