1. Satz Allegro
2. Satz Larghetto
3. Satz Allegretto
Man möchte Mozarts 1786 entstandenes 18. Klavierkonzert KV 491 „tragisch“ nennen, treffen wir hier doch musikalische Charaktere an, die wir in Mozarts Schaffen sonst nur aus dem Don Giovanni kennen. Neben der eigentlich untypischen Molltonart sprechen auch andere musikalische Elemente für einen solchen „Serioso“-Charakter: die Häufung verminderter Septimen im Hauptthema, chromatische (‚leidende’) Halbtonschrittketten, große Sprünge in beide Richtungen, häufig fallende Linien u.a. Auch wenn Mozart diese dunklen Anteile mit helleren Abschnitten ausbalanciert – ein grundsätzlicher Zug von Nachdenklichkeit bleibt doch bestehen. Das ist also wohl keines jener Bravourstücke, mit denen Mozart beim Publikum als Pianist und Komponist brillieren wollte. Vielmehr bringt es Seiten des 30-Jährigen zum Ausdruck, die nicht wirklich mit dem Bild des „ewigen Jünglings“ und „Götterlieblings“ konsonieren. Hier spricht eher ein vom Lebenssturm bereits erfasster und leidgeprüfter Mann – ein reifer Künstler, der bereits mehrfach Bekanntschaft mit dem Tod gemacht hatte.
Das Werk ist klassisch dreisätzig. Dem kämpferischen Kopfsatz folgt ein zart abgetöntes Larghetto, das Streicher-, Holzbläser- und Klavierklang kunstvoll gegeneinander ausspielt. Das Variationenfinale wirkt im raschen Wechsel zwischen Dur und Moll wie eine Studie zu Licht und Schatten. Dass Mozart am Ende auf einen heiteren Ausklang verzichtet, ist nur konsequent: Alles andere wäre seiner hohen Kunst und dieses Konzertes nicht würdig gewesen.