Dass sich Louise Farrenc als Pianistin, Musikwissenschaftlerin und Komponistin im Paris des 19. Jahrhunderts behaupten konnte, ist insofern außergewöhnlich, als Komposition damals eine reine Männerdomäne gewesen war. Umso bedeutender darf man vor diesem Hintergrund die überaus positive Aufnahme ihrer Werke durch niemand Geringeren als Robert Schumann bewerten. Dessen Musik war für Louise Farrenc neben Mendelssohn ein stilistisches Vorbild, besonders was ihre Orchestermusik betrifft. Die Ouvertüre in Es-Dur entstand 1836 und ist die zweite ihrer Art. Einer getragenen Einleitung in Moll folgt ein Sonatensatz über ein wirbelndes Allegro-Thema. Besetzungsmäßig auffällig ist ein für die Entstehungszeit relativ starker Blechbläserapparat.